Marketplace B2C

5 min Lesezeit

Was ist ein B2C-Marktplatz?

Veröffentlicht am 7. September 2020

Presentation marketplace B2C

Das Marktplatz-Modell ist mittlerweile sowohl für neue Unternehmen als auch für Marken, die sich digitalisieren wollen, attraktiv. Es ermöglicht ihnen, eine große Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen anzubieten und so ihr Verkaufspotenzial und ihren Umsatz zu steigern. Unter den zahlreichen Markplatz-Arten ist der B2C-Marktplatz das am weitesten verbreitete Modell. Um was genau handelt es sich dabei? Hier unsere Antworten.

B2C-Marktplatz: Definition

Ein Marktplatz ist eine Website – auch Plattform genannt –, die mehrere Verkäufer:innen und Käufer:innen zusammenbringt. Ein Marktplatz unterscheidet sich damit von einer „klassischen“ E-Commerce-Website, auf der einzelne Verkäufer:innen auftreten.

Im Falle des B2C-Marktplatzes – oder Business to Consumer – findet die Transaktion zwischen gewerblichen Verkäufer:innen und privaten Käufer:innen statt. Das Modell zeichnet sich also durch folgende Merkmale aus:

  • Merkmale des B2B-Marktplatzes (Business to Business): Gewerbetreibende verkaufen an andere Gewerbetreibende. In diesem Fall sind die Einkaufsbedingungen andereund entsprechen denselben klassischen Herausforderungen für professionelle Einkäufe (Mengenrabatt, Kostenvoranschlag usw.).

  • Merkmale des C2C-Marktplatzes (Customer to Customer): In dieser Konstellation verkaufen private Kund:innen auch an Privatpersonen. Die bekanntesten C2C-Plattformen in Deutschland sind eBay Kleinanzeigenund Vinted für gebrauchte Produkte oder Airbnb und BlaBlaCar für Dienstleistungen zwischen Privatpersonen.

Der B2C-Marktplatz: Das häufigste Marktplatz-Modell

Historisch gesehen war es der C2C-Marktplatz, der zuerst mit eBayund Craigslistin den USA entstand. Privatpersonen konnten dort ihre eigenen Produkte verkaufen, um ein wenig Geld zu verdienen: die Anfänge des Online-Gebrauchtwarenhandels und des Second-Hand-Marktes. Amazon war Ende der 1990er Jahre der erste Anbieter, der seine Website für den Verkauf eigener Waren öffnete.

Heute ist der B2C-Marktplatz ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells des amerikanischen Riesen, der für jeden Verkauf eine Provision von etwa 10 % erhält. Die Verkäufe, die über den Marktplatz getätigt werden, haben sogar die Produkte übertroffen, die Amazon selbst verkauft. Dies zeigt, dass dieses Modell eine sehr wichtige wirtschaftliche Chance für alle Akteure des Sektors darstellt.

Zalando verkauft heute beispielsweise seine Produkte und die anderer Modeunternehmen auf seiner Website. Die meisten anderen klassischen Online-Shops zogen nach, sowohl international als auch in Deutschland.

Es überrascht nicht, dass der B2C-Marktplatz, der sich an Privatpersonen richtet, auf allen Ebenen – Besucher:innen auf der Website und Verkäufe – für das größte Umsatzvolumen steht. Und das umso mehr, als der B2C-Marktplatz keine Grenzen kennt.

Außerdem erscheinen Produkte, die von anderen auf den Websites verkauft werden, in den Suchergebnissen genauso wie Produkte, die von der eigenen Marke verkauft werden. Manchmal ist Kund:innen gar nicht bewusst, dass das Produkt von einem Unternehmen außerhalb der Website verschickt wird. Das Vertrauen in die Website reicht oft aus. Außerdem zahlt die Person in der Regel wie gewohnt.

Laut einer Studie der Zeitschrift LSA aus dem Jahr 2018 werden mittlerweile mehr als 50 % aller Online-Einkäufe auf Marktplätzen getätigt.

Die verschiedenen Arten von B2C-Marktplätzen

Der B2C-Marktplatz funktioniert jedoch nicht nach einem einzigen Modell. Bei der Kategorisierung nach den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen spielen auch andere Kriterien eine Rolle.

Horizontale und vertikale Organisation des B2C-Marktplatzes

Es gibt zwei verschiedene Funktionsweisen von B2C-Marktplätzen, die vertikal oder horizontal verlaufen können.

  • Der vertikale B2C-Marktplatz zeichnet sich dadurch aus, dass das, was er anbietet, ein einzelnes Produkt oder eine einzelne Dienstleistung ist. Zum Beispiel sind Doctolib und Uber vertikale B2C-Marktplätze, da sie nur eine Sache anbieten: die Vermittlung von Arztterminen bei Doctolib oder die von Fahrten bei Uber. Ein weiteres Beispiel ist Zalando, das sich auf Modeartikel spezialisiert hat.

  • Im Gegensatz dazu bietet ein horizontaler B2C-Marktplatz eine Fülle von Produkten oder Dienstleistungen an, ähnlich wie Amazon oder e

Der B2C-Marktplatz für Produkte als auch Diensleitungen

Ob vertikal oder horizontal, ein B2C-Marktplatz bietet entweder Produkte oder Dienstleistungen an.

  • B2C-Marktplätze für Produkte: Auf diesen Plattformen haben Käufer:innen die Wahl zwischen Hunderttausenden von Produkten von ebenso vielen Verkäufer: Das bedeutet, dass Privatpersonen auf Amazon die gewünschten Produkte von externen Verkäufer:innen kaufen können. Dienstleistungen wie Amazon Prime Video gehören jedoch nur dem führenden E-Commerce-Unternehmen und nicht seinem Marktplatz.

  • B2C-Marktplätze für Dienstleistungen: Wie der Name schon sagt, bieten diese Unternehmen ihren Kund:innen nur Dienstleistungen an. Ein Beispiel hierfür ist Uber, das Fahrer:innen und Fahrgäste zusammenbringt.

B2C-Marktplatz: Wie funktioniert er?

Wie bei einem B2B- oder C2C-Marktplatz funktioniert auch der B2C-Marktplatz mit denselben Hauptakteuren:

  • Professionnelle Verkäufer:innen

  • Private Käufer:innen

  • Der Marktplatz. Dieser trägt eine Vermittlerrolle, indem er die verschiedenen Angebote, Produkte oder Dienstleistungen, die von Fachleuten angeboten werden, in seinem Katalog listet.

 

Zu diesen Hauptakteuren kommen hinter den Kulissen noch zwei weitere unverzichtbare Vermittler hinzu:

  • Der Softwarehersteller des B2C-Marktplatzes: Er ermöglicht den Aufbau der endgültigen Schnittstelle, um Käufer:innen und Verkäufer:innen zusammenzubringen.

  • Der Zahlungsdienstleister oder PSP: Er kassiert sicher und legal die Beträge bei Einkäufen ein, bevor er sie an die Händler:innen weiterleitet.

 

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